Interview Sportphysios – ratiopharm ulm basketball

Unsere zwei Sportphysios Lukas Puppe und Patrick Filp stehen hier Rede und Antwort zur Kooperation zwischen dem REHAMED und ratiopharm ulm und geben Einblick in die vielfältige Arbeit der Physiotherapeuten. Viel Spaß beim Lesen!

Spielst du selber Basketball?

Lukas: Ich selber spiele nicht aktiv Basketball, ab und zu zocken ist eher meins. Aber nichts Regelmäßiges.

Patrick: Ja, aber nicht regelmäßig und nur als Hobby.
Ich habe 16 Jahre im Verein gekickt aber nun ist Basketball die Sportart Nummer eins.

Wie kommst du dazu, die Nachwuchsspieler von ratiopharm Ulm zu behandeln?

Patrick: Über die Kooperation Rehamed und BBU kommen vermehrt Jugendspieler zu uns in die Praxis.

Lukas: Ich hatte einfach Glück. Während meiner Ausbildung, habe ich mit einem Kollegen damals montags und mittwochs Abend die Spieler behandelt, es war wohl zufriedenstellend, so dass ich es auch weitermachen darf.

Wie sieht so eine Behandlung normalerweise aus bzw. wie läuft die Organisation drum herum ab?

Lukas: Die Organisation bezüglich der Termine läuft unterschiedlich ab. Es gibt Spieler die mir persönlich schreiben oder über die zuständigen Trainer sich im Rehamed melden.

Patrick: Die Behandlung an sich unterscheidet sich zu einer ,,normalen‘‘ Behandlung.
Die Jungs haben Bock schnell wieder fit zu werden, was die Zusammenarbeit sehr erleichtert.

Mit wem arbeitest du bei ratiopharm Ulm zusammen, mit wem stimmst du dich bezüglich Training und Therapie ab?

Lukas: Natürlich arbeite ich nicht alleine, sondern einige Therapeuten sind ebenfalls für die Therapie zuständig. Sonst gibt es natürlich auch Rücksprache mit Trainern und auch wichtig mit den Athletiktrainern.

Patrick: Hauptsächlich ist die Kommunikation mit Lukas, er hat dann Kontakt zu den Athletikcoaches und zum Trainerstab. Auch der Kontakt zu Ärzten oder anderen Therapeuten z.B. aus der Reha sind für den Therapieverlauf und -erfolg für uns sehr wichtig.

Lukas, Du behandelst ja auch Spieler im REHAMED, was genau machst du dort?

Was ich im Rehamed mit den Spielern mache, kommt ganz darauf an, was für eine Problematik vorliegt. Deshalb an der Bank direkt, aber bevor sie wieder zurück auf den Platz können, mache ich aktive Übungen und dann gibt es oft Rücksprache mit den Athletiktrainern.

Welche Verletzungen sind „typische“ Verletzungen von Basketballspielern?

Patrick: Sportartspezifisch werden oft beim Basketball Sprunggelenke, Knie, Hüfte und der gesamte Schulter-Arm-Bereich in Mitleidenschaft gezogen. Durch das Wachstum der meist großen Spieler kann es auch zu zeitweisen Beschwerden im Rücken kommen, welche wir dann zu lindern versuchen. An sich findet die Behandlung (wie bei jedem anderen Patienten auch) sowohl an der Bank aber auch im Trainingsraum statt.

Lukas: Da stimme ich mit Patrick überein. Die wohl häufigste Verletzung ist im Bereich des Sprunggelenks. Da gibt es verschiedene Strukturen, die betroffen sein können, es ist aber sehr oft ein Teil des Außenbandapparats. Am Knie ist es oft ein sogenanntes „Jumper Knee“. Die Hüfte kann auch ab und an mal Probleme aufzeigen. Vor allem die Rotation.

Wie sieht ein normaler Tagesablauf aus, wenn du mit auf ein Spiel gehst?

Lukas: Wenn ich bei einem Spiel dabei bin, wird als erstes meist getaped und dann gibt es meistens noch Kleinigkeiten zu behandeln, so dass die Spieler frei ins Spiel gehen können.
Dann steht die Vorbereitung dazu zählt das Eis bereitstellen, den Koffer checken ob alles wichtige verfügbar ist.

Patrick: Ich bin selten bei Spielen dabei. Das ist bei der Pro B Lukas sein Part.

Was war dein einprägsamstes Erlebnis in deiner bisherigen Zeit als Sportphysio?

Lukas: Das war wohl eine Verletzung eines Spielers im Bereich des Außenknöchels. Bei der Bewegung mit dem Fuß nach oben ist da eine Sehne sehr sichtbar und deutlich gesprungen, Grund dafür war ein vorangegangenes Trauma, welches zu einer Ruptur der Bandstruktur geführt hat, welche die Sehne eigentlich fixieren sollte.

Patrick: Manchmal bin ich aber dann doch auch bei einem Spiel oder Turnier dabei.
Meine Highlights waren das europäische Nachwuchsturnier (ANGT), wo ich mit Lukas als Team in Arbeit war. Und bei einem Spiel als ,,Ersatzphysio‘‘ in der 2. Basketballbundesliga bei den Rostock Seawolves. Mich haben die Jungs dort allerdings nur zur Prophylaxe gebraucht.

Darfst du auch bei der 1. Liga ran?

Lukas: In der ersten Liga bin ich bei den Spielen BackUp für den Physio, der dort zuständig ist.

Patrick: Die BBL Mannschaft hat ihren festen Physio Andi Lacher, wie Lukas schon sagt. Er betreut die Spieler. Ab und zu kann es aber doch vorkommen, dass auch BBL- Spieler zu uns ins Rehamed kommen.

Welche Tipps kannst du Hobbybasketballern für ihr Training geben? Was sollten sie auf jeden Fall trainieren bzw. was wird oft vergessen zu trainieren?

Lukas: Tipps zum Training sind eher nicht meine Aufgabe, aber wichtig ist, dass die Beweglichkeit und die Athletik gut abgestimmt sind. Und vor bzw. nach dem Training Werfen üben.

Patrick: Schaut, dass ihr nicht nur sportartspezifisch trainiert. Macht auch Ausgleichsübungen z.B. ein paar Yogaübungen. Und arbeitet um eure Sprunggelenke zu stabilisieren viel auf labilen Untergründen.

Vielen Dank Lukas und Patrick für eure Antworten!

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